2012 - 5 Blondies - Eloise, Laura, Barnie, Tino, Mäx

Hovawart

Widerristhöhe:               55 - 70 cm

Gewicht:                        25 - 40 kg

Alter:                             12 - 14 Jahre

Ursprungsland:              Deutschland

heute:                           Begleit- und Schutzhund

früher:                          Hirten- und Hofhung

 

Hovawart Rassengeschichte:

Bauernhunde als "hovawart"/"hovewart" (Mittelhochdeutsch: hova = der Hof und wart = der Wächter, also der Hofwächter) oder auch unter den Benennungen Hovawarth, Hofwart oder Hofward, wurden schon in Schriften des Mittelalters wie dem Sachsenspiegel oder dem Schwabenspiegel erwähnt, jedoch ohne Beschreibung des Aussehens. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wird als Hovawarth ein Haus- oder Hofhund beschrieben, der im Aussehen dem heutigen Rassestandard des Hovawarts entspricht. Das Einsatzgebiet dieser Hunde war hauptsächlich das Bewachen des Hofes, aber auch als Zughund fand er Verwendung.

Als nun Anfang des 20. Jahrhunderts Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König nach "überlegsamen Hunden", d.h. Hunden mit der Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln suchten, stießen sie immer wieder auf diese starkknochigen, lang- oder zotthaarigen Hunde mit Hängeohren.

Die nach dem Ersten Weltkrieg aufkommende Übung, Schutzhunde durch Dressur und Schutzdienst auszubilden, widersprach den Erkenntnissen, die König mit seinen Hunden gemacht hatte, und so kam er im Jahr 1922 auf die Idee, aus diesen Restbeständen eines örtlich vorhandenen, vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden "typischen" Bauernhunds, den Hovawart, zunächst als Zuchtversuch und später in Reinzucht als Rasse zu züchten. Er kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutsche Schäferhunde und den Kuvasz mit ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren langhaarig und hängeohrig seinen Hunden glich und vom Wesen her ein natürlicher Schutzhund ist; dass er auch einen afrikanischen Wildhund mit einkreuzte, gehört möglicherweise in den Bereich der Legenden.

Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse anerkannt.

Eine neuer Versuch, den Hovawart etymologisch zu erklären, ist durchweg ohne Beleg in der Literatur seit dem Mittelalter. Dieser Erklärungsversuch geht so: Etymologen hätten in den 1990er Jahren belegt, dass der Name "Hovawart" sich aus "hov, hove", das dem angelsächsischen "how" nah verwandt ist, und "avartin, avartai", spätmittelhochdeutsch für "wartend", zusammensetzt. Sie hätten dieser Begriffskombination keine sinnvolle Deutung geben können, bis sie sich mit einem erfahrenen Kynologen unterhalten hätten. Offenbar sei schon früher für die Rasse typisch gewesen, dass die Hunde nicht auf fremde Menschen oder unbekannte Dinge zuliefen, sondern aus sicherer Distanz, "wie wartend" beobachteten und potentielle Gefahren einschätzten.
 

Allgemeines über den Hovawart:

Typisches Merkmal des Hovawartes sind seine Selbstständigkeit und sein Selbstbewusstsein gegenüber Hunden und Menschen. Bedingungslosen Gehorsam, ähnlich dem Deutschen Schäferhund, wird man beim Hovawart kaum finden. Der Hovawart als „Gebrauchshunderasse“ möchte beschäftigt werden, am besten täglich, sonst kann es leicht passieren, dass er sich seine „Aufgaben“ selbst sucht. Geeignet ist er für fast alle sportlichen Unternehmungen, egal ob zum Beispiel als Jogging- oder Reitbegleiter, als Schutz-, Fährten- oder Rettungshund.
Hovawarte mit fehlender, nachlässiger oder falscher Erziehung neigen dazu, außerordentlich dominant zu sein, denn sie sind sozial hochintelligent und reagieren dementsprechend empfindsam auf Fehler in der Haltung/Erziehung. Allgemein benötigen Hovawarte viel Auslauf und aufgrund ihres häufig sehr ausgeprägten Selbstbewusstseins auch einen Halter mit Durchsetzungsvermögen und Erfahrung; Anfänger sollten sich ausreichend informieren bevor sie sich einen Hovawart anschaffen.
Da der Hovawart zu den anerkannten Dienst- und Gebrauchshunderassen gehört, ist besonders der RZV bestrebt, einen sportlichen „Gebrauchshund“ zu züchten (dementsprechend wird großer Wert auf Nervenstärke, Gesundheit und auf einen ausgeprägten Beutetrieb gelegt).

HZD und HC legen Wert auf die Züchtung des ursprünglichen, kräftigeren und selbstständigen Hovawartes, der weniger Beutetrieb aufweisen soll, da er dem ursprünglichen Wächter von Haus und Hof so nahe als möglich kommen soll. Alle drei Vereine sehen ihr Zucht- und Ausbildungsziel im nervenstarken ( = hohe Reizschwelle ) Familienhund, freundlich und verspielt mit "seinen" Menschen und Tieren, "sein" Territorium, seine Menschen beschützend, Fremdes verweisend. Andere Zuchtvereine wie z.B die Hovawart Stammzucht lehnen eine Beurteilung nach FCI-Rassemerkmalen ab und konzentrieren sich auf individuelle Kriterien.

Berger des Pyrènèes

Der Berger des Pyrénées ist eine natürliche Rasse

 

Der Berger des Pyrénées ist im Gegensatz zu künstlich geschaffenen Rassen – wie z.B. dem Dobermann oder dem Eurasier – eine Rasse, die über Jahrhunderte entwickelt wurde: weniger von Menschen als viel mehr von der Gebirgslandschaft der Pyrenäen und vom ursprünglichen Verwendungszweck, nämlich dem weitgehend selbständigen Hüten von Herden, z.B. von Schafherden, aber auch von gemischten Herden, die aus Pferden, Ziegen, Schweinen und Schafen bestehen. Um diese Arbeit im Hochgebirge zu bewältigen, braucht ein Hütehund ein hohes Maß an Intelligenz, Eigenwillen und Vorsicht, viel Mut und Energie. Die Rasse trägt diese natürlichen Veranlagungen in sich, die zuerst der Züchter in seiner Zuchtplanung und nach ihm der Käufer in der Erziehung des Welpen respektieren und leiten sollte.

 

Wenn wir Ihnen nun einige Informationen zum Berger des Pyrénées (sprich: Bärschee dee Pireenee) geben, müssen wir in der Mehrzahl reden von den Bergers! Denn unser Club betreut zwei Rassen, die zu Ihrer Verwirrung beide Berger des Pyrénées heißen. Damit Sie sich besser orientieren können, hier also die Grundeinteilung: Es gibt zwei Rassen mit je zwei Varianten.

Der Berger des Pyrénées ist eine vielfältige Rasse

1. Es gibt den „langhaarigen“ Pyrenäen-Hütehund, und zwar in einer Variante, die mehr oder weniger stark am Körper zotthaarig ist, und in einer Variante, die weniger Unterwolle hat. Diese Rasse ist weltweit verbreitet.

2. Es gibt den „kurzhaarigen“ Pyrenäen-Hütehund, und zwar in der Variante, die deutlich kürzere Behaarung im Gesicht hat (das ist der eigentliche, traditionelle FaceRase – sprich: Fas Raas = „rasiertes Gesicht“), und in der Variante, die auch am Körper eher kurzhaarig ist (das ist der Piémont). Diese Rasse nimmt an Beliebtheit zu.

Beide Rassen unterscheiden sich in einigen wesentlichen Bereichen: In der Kopfstruktur ist der Langhaar dreieckiger, weil der Fang kürzer ist, in der Widerristhöhe streben die cbp-Züchter für den Langhaar einen Kernbereich zwischen 40 und 46 cm an und für den Kurzhaar einen Bereich zwischen 46 und 54 cm.

Der Berger des Pyrénées ist eine kluge Rasse

Beide Rassen dürfen zwar miteinander gekreuzt werden, in unserem Club bemühen sich die Züchter aber um eine klare Trennung.
Beide Rassen sind mit einer hohen Arbeitsintelligenz ausgestattet, wobei der Kurzhaar eine noch höhere Gehorsamsintelligenz hat, weil er weniger speziell aufs Hüten festgelegt ist. Auch deshalb ist er bei Sportlern (Agility, Obedience) sehr beliebt.

Der Berger des Pyrénées ist ein Hund, der bei einem Minimum an Größe und Gewicht ein Maximum an Energie besitzt. Sein Gesicht hat einen einzigartigen listigen, aufgeweckten und pfiffigen Ausdruck. Die dreieckige Form des Kopfes und die klugen, neugierigen Augen unterstützen diesen sympathischen Eindruck.

Dass unser Berger so „süß“ aussieht, verlockt Fremde oft dazu, sich dem Hund spontan zu nähern, um ihn zu streicheln. Die Rasse aber verhält sich allem Fremden gegenüber relativ oft abwartend und misstrauisch – hier spielen natürlich auch Erziehung und Training des Welpen eine große Rolle, wodurch man das Misstrauen reduzieren und den Hund geselliger machen kann.

Aber als Besitzer eines Bergers muss man damit leben, dass Fremde den Hund einen „Angsthasen“ nennen, nur weil er sich nicht immer anfassen lässt oder weil er ihren Annäherungsversuchen ausweicht. Und man muss beim Berger auch damit rechnen, dass er zu intensive Sympathiebekundungen fremder Menschen knurrend ablehnt. Die eigene Familie aber liebt er hingebungsvoll. Für Kinder, Haus und Garten ist er ein zuverlässiger Wächter.

So liebebedürftig er im Haus ist, so lebhaft, einsatzfreudig und unternehmungslustig ist er bei Spaziergängen. Seinem Bewegungsdrang muss man täglich genügend Raum zubilligen, vor allem muss der Berger mentale Übungen absolvieren, wie z.B. Geschicklichkeitstraining, Apportieren usw., sonst wird der Berger des Pyrénées überschüssige Energien zu „dummen“ Streichen im Haus zu nutzen wissen; und auch die Eigeninitiative des Bergers muss von der ganzen Familie dominiert werden, damit er nicht aus lauter Verantwortungsgefühl für seine „Herde“ die Führung übernimmt.

Der Berger des Pyrénées ist eine robuste Rasse

Die Heimat dieser ursprünglichen Rasse sind die Almregionen der französischen Pyrenäen. In unserem Club wird die ursprüngliche Bestimmung der Rasse von den Züchtern immer wieder durch Tests an Schafherden überprüft.

Und dies nicht, weil der Berger auch heute noch als Hütehund arbeitet, sondern vielmehr, weil seine Arbeitsintelligenz und seine spezielle Veranlagung zum Hüten ihn zu einem geradezu besessenen Workaholic machen, und er sich mit feurigem Eifer für vielfältige Aufgaben begeistern lässt: in der Schweiz und in Deutschland z. B. werden Pyrenäen-Hütehunde erfolgreich zu Rettungshunden ausgebildet.

Die verblüffende Intelligenz des Berger des Pyrénées ist mit sehr viel Liebe, aber auch mit viel Konsequenz zu leiten. Er ist selbstbewusst und lernfähig; er möchte im Grunde seinem Herrn alles recht machen, er wird andererseits jede Nachgiebigkeit seiner Familie für sich ausnutzen. Hier gilt es, vom Welpenalter an durch konsequente Erziehung die Weichen richtig zu stellen, die Grenzen abzustecken: und das heisst, dass man nur dann einen Befehl geben soll, wenn man vorher weiss, dass er durchsetzbar sein kann.
Dann muss man aber auch mit äußerster Konsequenz auf der Ausführung dieses Befehls bestehen. Schenkt man dem Welpen einmal die Ausführung, so merkt er sich nur, dass er Befehle prinzipiell nicht zu befolgen braucht. Beim gut erzognenen Hund kann man durchaus mal Fünfe gerade sein lassen, beim Welpen nie!

Die Pflege des Berger des Pyrénées ist nicht sehr aufwendig. Er ist ein robuster Hund, der kaum erkrankt und leicht ein Alter von dreizehn und mehr Jahren erreicht. Auf Grund seiner geringen Körpergröße benötigt er deutlich weniger Futter, als es die Futtermittel-Hersteller wünschen, und er beansprucht wenig Platz in Wohnung und Auto. Dafür aber will er überall dabei sein. Der Berger ist als Einzelhund in einer Familie absolut kein „Zwingerhund“, denn er sucht und braucht den intensiven Kontakt mit seiner Familie.

Seine Fellpflege differiert ein wenig nach Art der Textur, ist aber als Oberflächenbehandlung mit einigen Bürstenstrichen pro Woche erledigt. Zusätzlich sollte man auf kleine Verfilzungen hinter den Ohren und an den Ellbogen achten, die man auskämmen muss. Einmal im Jahr wird der Pyrenäen-Hütehund gründlich ausgekämmt, dann darf keine Zotte mehr im Fell bleiben. Auch wenn man für die Fellpflege als solche nicht viel Zeit benötigt, sollte man doch jeden Tag seinen Berger vom Kopf bis zur Rute abtasten und dabei oft seinen Namen nennen: Sie haben so eine gute Kontrolle über Fremdkörper im Fell und auch über den Hund, der sich von klein auf ans Angefasstwerden gewöhnen muss.